Im klassischen Western-Colt ist Platz für sechs Kugeln. Beim russischen Roulette ist eine Kammer mit scharfer Munition gefüllt. In knapp 17 Prozent aller Fälle „knallt es“! Das statistische Risiko im Laufe des Berufslebens die Fähigkeit zu verlieren, weiterhin Einkommen zu erzielen liegt mit 20 Prozent sogar noch etwas höher. Nicht wenige setzen auf die verbleibenden 80 Prozent. Aber was, wenn die Wette schief geht?
Kein russisches Roulette spielen!
Im Gegensatz zum russischen Roulette haben wir im Berufsleben meist nicht die Wahl, ob wir „mitspielen“ wollen oder nicht. Die meisten Berufstätigen und oft auch deren Familienangehörigen sind darauf angewiesen, durch eigene Arbeit Einkommen zu erzielen, um die laufenden Ausgaben zu decken und Vermögen aufzubauen oder Kredite abzubezahlen. Unter diesen Bedingungen ist es ratsam, kein russisches Roulette zu spielen.
Laut aktueller Untersuchungen der Ratingagentur Morgen & Morgen sind übrigens Unfälle in nur knapp 8 Prozent ursächliche Auslöser von Berufs- bzw Erwerbsunfähigkeit. Bei Menschen unter 50 Jahren sind es mehr als 35 Prozent, die aufgrund psychischer Probleme nicht mehr arbeiten können.
Noch 2010 lag dieser Anteil bei nur 20 Prozent. In dieser Größenordnung liegen heute Erkrankungen des Bewegungsapparates. Krebs oder andere bösartige Geschwüre folgen knapp dahinter.
Lückenhafte gesetzliche Absicherung
Die gesetzliche Absicherung ist äußerst lückenhaft. Die Gesetzliche Unfallversicherung erfasst das schon geringe Unfallrisiko nicht im Bereich privater Lebensführung – dort wo sich die meisten Unfälle ereignen.
Die Gesetzliche Rentenversicherung kennt zwar die Erwerbsminderungsrente in zwei Stufen. In Euro und Cent bemessen reicht die Leistung aber bei vielen nicht einmal für die Miete aus.
Je jünger die Betroffenen sind und je dauerhafter der Zustand ausfällt, desto schlimmer sind die langfristigen Auswirkungen. Die Absicherung der eigenen Arbeitskraft sollte daher oberste Priorität für jeden haben, der nicht von Mieteinnahmen, einer Erbschaft oder ähnlichem leben kann und für den Lebensunterhalt arbeiten muss.
Je früher desto besser
Es gibt noch einen weiteren Grund, möglichst früh für eine entsprechende Absicherung zu sorgen: Mit zunehmendem Alter werden nicht nur die Prämien teurer. Auch das Risiko einer Ablehnung wegen gesundheitlicher Vorbelastungen steigt.
Möglicherweise alarmiert durch die seit 2022 sprunghaft angestiegenen Krankmeldungen bei der gesetzlichen Krankenkassen (+35% gegenüber 2021) sind die Versicherer vorsichtiger geworden. Nach unseren Erfahrungen gehen sie mittlerweile bei der Risikovorprüfung strenger vor als noch vor einigen Jahren.
Fazit: Je früher das Risiko abgesichert wird, desto besser. Wir empfehlen, hier kein russisches Roulette zu spielen!