Die politische Rollback hat jetzt auch die Finanzbranche erfasst. Dagegen helfen keine Demonstrationen und auch nicht Zensur im Internet, sondern nur bessere Argumente und solide Daten.
Vor vier Jahren hatten wir in einem Blog-Artikel davor gewarnt, dass übertriebene Corona-Hysterie das Umweltbewussstsein um Jahre zurückwerfen könnte. Medizinisch unsinnige oder sogar schädliche Maßnahmen wie Lockdowns, Maskenpflicht und die unkritische Werbung für nicht hinreichend erforschte, experimentelle Impfstoffe machten es rückwärtsgewandten Populisten leicht, an Einfluss zu gewinnen. Dagegen helfen dann auch keine Demonstrationen mehr. Zumal diese eher wie Ablenkungsmanöver von einer Regierungspolitik wirken, die sich von klassischen rechten Positionen kaum mehr unterscheidet.
Mit Krieg und Fracking in die Unglaubwürdigkeit
Das ist nicht nur gesellschaftlich problematisch. Auch das dringend notwendige Bewusstsein für die Notwendigkeit einer wirtschaftlichen Transformation hin zu Umwelt- und Sozialverträglichkeit wird dadurch kompromittiert. Wer immer und immer wieder eine Verbindung zwischen Maßnahmenkritikern und Klimaskeptikern herstellt, muss sich nicht wundern, dass nach den zweifelhaften Pandemie-Modellierungen nun auch die Klimamodelle hinterfragt werden. Wer kriegerische Konfrontationen vorantreibt und in extrem umweltschädlichem Fracking-Gas die Lösung deutscher Energieprobleme sieht, dem wird die Sorge um den Planeten nicht mehr abgenommen.
Der politische Rollback auch die nachhaltige Finanzbranche erreicht. Nach einer Umfrage des Bundesverbandes Finanzdienstleistung (AfW) unter Beratern ist das Interesse der Mandanten an nachhaltigen Finanzprodukten dramatisch eingebrochen. Nur noch 22 Prozent interessieren sich dafür. In 2022 waren es noch über 50 Prozent.
Bessere Argumente statt Zensur
Das ist nicht verwunderlich bei einer grünen Realpolitik, die sich wie ein Förderprogramm für Rüstungsaktien ausnimmt und sich im Übrigen mit bürokratiestrotzenden Verordnungen und Verboten profiliert, anstatt nachhaltigen Investitionen Steine aus dem Weg zu räumen und sich für sozialverträglichen Lastenausgleich einzusetzen.
Anstatt Desinformationen mit besseren Argumenten und soliden Daten zu begegnen wird zunehmend einer Einschränkung der Kommunikation im Internet das Wort geredet, die praktisch den Charakter von Zensur hat. Denn es geht schon lange nicht mehr um strafbare Inhalte, sondern darum, was Politik als „schädlich“ definiert. Wer das auch noch als linke Politik verkauft, muss sich nicht wundern, wenn Wähler nach rechts abwandern – auch wenn das keine Alternative ist.