Unter dem Motto „Hände weg von unserm Essen“ findet die 7. „Wir haben es satt!“-Demonstration in Berlin statt. Zum Wahljahr wird eine besonders rege Teilnahme erwartet
Die veranstaltenden Organisationen sehen bäuerliche Landwirtschaft und das regionale Lebensmittelhandwerk in Gefahr, weil Agrarkonzerne und die Bundesregierung die Industrialisierung der Land- und Lebensmittelwirtschaft vorantreiben.
Das weltweite Höfesterben schreitet rasant voran, die handwerkliche Lebensmittelherstellung wird verdrängt, hunderte Millionen Menschen leiden an Hunger oder Mangelernährung, während die Artenvielfalt schwindet und die Klimakrise sich verschärft.
Die Veranstalter fordern deshalb den Vorrang von Bauernhöfen statt Agrarindustrie! Statt Bäuerinnen und Bauern weltweit durch Landnahme den Boden unter den Füßen wegzu-ziehen, müssen Arbeit und Perspektiven in den ländlichen Regionen geschaffen werden.
Das Wahljahr 2017 entscheidet: Weiterhin Steuermilliarden für Agrar- und Chemieindustrie, Großgrundbesitz und Tierfabriken? Oder werden die regionale Landwirtschaft und das Lebensmittelhandwerk sowie Tier- und Umweltschutz gefördert?
Sozial gerechte Agrarpolitik heißt: kleinere und mittlere Höfe müssen überleben können. Dafür braucht es eine Agrarwende hin zu einer bäuerlichen und ökologischeren Landwirtschaft.
Darüber hinaus belasten Pestizide wie Glyphosat unsere Lebensmittel, Mega-Mastanlagen quälen Nutztiere und übermäßiger Gülleeinsatz verschmutzt unser Trinkwasser.
Chemieriesen wie Bayer-Monsanto versuchen neuartige Gentechniken durch die Hintertür auf die Äcker und Teller der Welt zu bringen. An diesem System verdient laut Pressemeldung der Veranstalter vor allem die Agrarindustrie – auf Kosten von uns allen.
Gefordert werden verbindliche Regeln für eine Land- und Ernährungswirtschaft, die Mensch, Tier, Umwelt und Klima schützt.
Erneut wendet sich die Demonstration auch gegen Freihandelsabkommen wie CETA, TTIP welche die Märkte einseitig zu Gunsten von Großkonzernen liberalisieren.