Weil der weitere Verlauf der Multikrise noch nicht abschätzbar ist raten wir aktuell in keiner Anlageklasse zu umfangreichen Investments. Das gilt auch für die sachwertorientierten Fonds, die sich im vergangenen Jahr erfreulich gut geschlagen haben. In der Zwischenzeit bieten sich Einlagen bei nachhaltigen Banken als Überbrückungshilfe an.
Zinsflaute vorbei
Die Zeiten von Null- oder sogar Strafzinsen sind vorbei. Tagesgeld und Festgeld lohnen sich wieder. Auch Nachhaltige Banken machen teilweise wieder attraktive Angebote.
Insbesondere für Zeiträume von 6-24 Monaten ist das eine Alternative für diejenigen, die jetzt erst mal abwarten wollen, wie sich die Lage weiter entwickelt.
Eine Reserve von 2-3 Monatseinkünften sollte ohnehin immer für Notfälle kurzfristig zur Verfügung stehen. Hierzu bietet sich ein Tagesgeldkonto an, das z.B. bei der UmweltBank bis zu einem Betrag von 10.000 Euro mit 1,5% verzinst wird. In der gleichen Größenordnung liegt das Angebot der Deutschen Pfandbriefbank das auf 1,75% erhöht wurde. An die Spitze hat sich die deutsche Tochter der Österreichischen Kommunalkredit Invest geschoben mit aktuell 2% aufs Tagesgeld. Der Zinssatz kann hier allerdings laufend angepasst werden.
Die EthikBank eG bietet immerhin noch 0,5%. Mehr bekommen die Mitglieder der Genossenschaft für ihre Einlage. Die steht allerdings nur regionalen Kunden der Bank offen. Ein Beitrag zu dezentralen Wertschöpfungskreisläufen.
Über 3% schon ab 1 Jahr Festanlage
Noch besser sieht es mit der Verzinsung aus, wenn man ein paar Monate auf einen Teil des Geldes warten kann.
Für eine Festanlage über 2 Jahre bietet die bereits erwähnt Pfandbriefbank deutlich über drei Prozent Zinsen an. Die auf kommunale Infrastruktur fokussierte Kommunalkredit Invest hat ebenfalls über 3% im Angebot. Bei der auf Mikrokredite spezialisierten ProCredit Bank gibt es immerhin noch 2,7%.
Die beiden letzten haben auch bereits ab 6 Monaten schon attraktive Angebote auf Lager hat: 1,7-2,4 Prozent gibt es dafür.
Bei den meisten Anbietern ist eine bequeme Kontoeröffnung übers Internet möglich.
Auch einige Kirchenbanken haben bereits wieder konkurrenzfähige Angebote auf Lager. Die anthroposophisch orientierten Banken halten sich dagegen zurück. Weder bei der GLS Bank noch bei der Triodos Bank will man sich wohl auf die noch unsichere Zinsentwicklung stützen. Wer eine Überbrückungshilfe sucht wird anderswo fündig.
Update 07.02.2024: Wegen des Engagements im US-amerikanischen Büroimmobilien-Markt ist die Pfandbrief Bank (pbb) mittlerweile unter Druck geraten. Wir empfehlen deshalb allen Anlegerinnen und Anlegern die weitere Entwicklung im Auge zu behalten. Die Einlagen sind zwar bis zu einer Höhe von 100.000 Euro gesichert – nicht jedoch die Zinszahlungen