Im letzten Jahr konnte der europäische Markt für Solarenergie um 28,4% zulegen. Am stärksten war der Zuwachs an Solarkapazitäten mit 1,79 GW (+213%) in der Türkei. Nur etwas geringer (1,75 GW) war der Zubau in Deutschland.
Der Zuwachs war deutlich größer, als er von vielen Analysten vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen erwartet worden war. Weltweit wuchs der Solarmarkt sogar noch etwas schneller. Insbesondere China und Indien legten überdurchschnittlich zu. Indien verdrängte Japan von Platz 3 nach Marktanteilen. China dominiert den Markt inzwischen mit einem Anteil von 53%.
Fortschritte bei Energiespeichern
Auch im Bereich der Speichertechnologien gab es in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte. Lithium-Ionen-Speichersystempreise beispielsweise sind in den letzten vier Jahren um über 50% gefallen.
Beim Zubau großer Batteriesysteme zur Netzstabilisierung wird laut Bundesverband Energiespeicher allein in Deutschland im laufenden Jahr mit einem Wachstum von 80% gerechnet. Dazu trägt unter anderem das aktuelle KfW-Förderprogramm bei. Rund jede zweite dezentrale Solaranlage wird heute bereits zusammen mit einem Batteriespeicher installiert. Bis Mitte 2017 waren es etwa 60.000 dezentrale Solarstromspeicher mit einer Gesamtkapazität von 400 MW. Im Gegensatz zum Markt für Solarmodule ist die Produktion von Speicherkapazitäten noch stärker von mittelständischen Unternehmen geprägt.
Eine Ausstattung aller neuen kleinen PV- Anlagen mit netzdienlichen Speichern kann die Aufnahmefähigkeit der Verteilnetze für PV-Einspeisung verdoppeln ohne dass dazu besondere Infrastrukturmaßnahmen notwendig sind. Dezentrale Speichersysteme erhöhen durch ihren Betrieb die Menge des lokal selbstverbrauchten Solarstroms. Da dieser PV-Strom nicht vergütet werden muss, wird das EEG-Konto der öffentlichen Hand gleichzeitig um 21 Millionen Euro entlastet.