Mit einem Anlagevolumen von 269 Milliarden Euro (Vorjahr: 219) hat die Summe Nachhaltiger Geldanlagen in 2019 einen neuen Rekordwert in Deutschland erreicht. Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) berichtete dazu detailliert im neuesten Marktbericht.
Mit 96 Prozent Zuwachs gegenüber 2018 haben insbesondere private Investoren einen zunehmenden Anteil daran. Eine ähnliche Entwicklung war auch in der Schweiz und in Österreich zu beobachten.
Dort legte das Volumen allerdings noch deutlich stärker zu. In der Schweiz machen Geldanlagen unter ESG-Kriterien mittlerweile annähernd 40% des gesamten Marktes aus.
Ihr Anteil in Deutschland bewegt sich aktuell zwischen 5 und 6%. Das klingt noch nicht nach Mainstream, aber die nackten Zahlen täuschen. Hinter den Kulissen hat die Integration von ESG-Kriterien in die Investment-Entscheidungen auch bei konventionellen Fonds längst eingesetzt. Sowohl das Risikomanagement als auch positive Ertragsaussichten treiben die Entwicklung voran.
Entwicklung des Marktanteils nachhaltiger Geldanlagen in der DACH Region
Nicht nur die Diskussionen um einen „Green deal“ auf europäischer Ebene auch die erfreuliche Wertentwicklung nachhaltiger Fonds dürfte in Zukunft für wachsende Marktanteile sorgen.
In der krisenhaften Entwicklung der letzten Monate haben sich nachhaltige Fonds zudem etwas robuster gegen Kurskorrekturen gezeigt und damit den Beitrag nachhaltiger Investitionskriterien zur Risikominimierung bestätigt.
Neben den klassischen ökologischen und sozialen Aspekten stehen Fragen ethischer Unternehmensführung (Governance) immer stärker im Fokus. Das ist nicht verwunderlich, wenn man sich die kursbelastenden Effekte von Korruptions- und Bestechungsskandalen anschaut. Intransparenz in der Buchführung und bilanzielle Ungereimtheiten waren auch im Fall Wirecard frühe Risikoindikatoren, die zum Ausstieg mahnten.
Das dynamische Wachstum nachhaltiger Anlagekonzepte dürfte deswegen auch im laufenden Jahr anhalten.