Gesetzliche Krankenkassen bieten für alternative Heilmethoden oft nur geringe oder gar keine Kostenübernahme an. Wen die Übernahme des Kostenrisikos für die Leistungen zu sehr belastet kann mit dem Abschluss von ambulanten Krankenzusatzversicherungen Vorsorge treffen. Ein Tarifvergleich ist jedoch gar nicht so einfach. Insbesondere ob die Prämien verlässlich kalkuliert sind zeigt sich oft erst nach einigen Jahren.
Vom Schnäppchen zur Kostenfalle
Alle paar Monate bringen Versicherungsgesell-schaften neue Krankenzusatzversicherungen auf den Markt, um sich im Wettbewerb zu profilieren oder neue Kundengruppen zu erschließen.
Die wegen oft geringer Prämien gelegentlich als Bagatellversicherungen bezeichneten Angebote richten sich insbesondere an besser verdien-ende und gebildetere Zielgruppen, weil diese ein geringeres Risiko darstellen und auch Folge-abschlüsse versprechen.
Die Schattenseite dieser Geschäftspolitik zeigt sich, wenn entsprechende Tarife mit einem scheinbar sehr guten Preis-Leistungsverhältnis innerhalb weniger Jahre dramatische Prämiensprünge machen und damit zur Kostenfalle werden. Erfahrene Anbieter wie beispielsweise die Barmenia haben sich inzwischen aus dem Schnäppchen-Wettbewerb zurückgezogen und glänzen kaum in aktuellen Testberichten. Ihre Prämien sind dafür deutlich stabiler.
Fallstricke bei Billigangeboten
Doch nicht nur drastische Prämiensprünge lauern als Gefahr bei den Billigtarifen. Die besonders günstigen Angebote sind fast immer ohne Altersrückstellungen kalkuliert. Dadurch steigen die Prämien kontinuierlich mit jedem Jahr schneller. Für eine Übergangsfrist mag dies bei gering Verdienenden eine Notlösung sein. Langfristig sind solche Tarife jedoch teurer.
Teurere Angebote enthalten meist nicht nur Altersrückstellungen sondern auch einen größeren Leistungsumfang. Ein billiger Tarif mag pass-genauer sein. Dabei wird aber übersehen, dass der Verwaltungskostenanteil umso höher ist, je geringer die Prämie. Kombiangebote sollten des-halb ebenfalls geprüft werden und nur dann ausgeschlossen, wenn keine der zusätzlichen Leistungen sinnvoll erscheint.
Ein billiger Tarif, der aber in den ersten beiden Jahren jeweils nur 120 € an Leistungen erbringt und in den Folgejahren maximal 500 € deckt vermutlich auch nicht den Bedarf im Ernstfall. In diesem Umfang kann man alternative Behandlungskosten möglicherweise unkomplizierter und günstiger gleich selbst begleichen.
Verzicht auf Wartezeiten nicht immer vorteilhaft
Tarife ohne Wartezeiten erscheinen attraktiv. Das sind in der Regel aber genau die Tarife, die von Menschen abgeschlossen werden, welche kurzfristig eine Behandlung suchen und dann zu Prämientreibern eben dieser Tarife werden. Eine Versicherung ist nun mal nur ein kollektiver Risikoausgleich und kein sprudelndes Füllhorn.