Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) stellte heute seinen vierzehnten Marktbericht vor. Mit einem Anlagevolumen von rund 219 Milliarden Euro (Vorjahr: 171) hat die Summe Nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland in 2018 einen neuen Rekordwert erreicht. Nicht nur das: Mit 45% Zuwachs gegenüber 2017 ist der nachhaltige Anlagemarkt zudem deutlich stärker gestiegen als im Schnitt aller vergangenen Jahre. Das Wachstum im deutschsprachigen Raum (inklusive Österreich und der Schweiz) war mit einem Plus von 63% sogar noch stärker.
Unter den Nachhaltigen Geldanlagen konnten in 2018 erneut die nachhaltigen Investmentfonds besonders kräftig zulegen. Ihr Volumen verdoppelte sich fast auf rund 224 Milliarden Euro.
Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung dürfte der EU-Aktionsplan „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ gewesen sein. Auch wenn auf EU-Ebene noch über Begrifflichkeiten diskutiert wird steht bereits fest, dass die Thematisierung von Nachhaltigkeitsaspekten in Zukunft verbindlicher Teil der Anlageberatung werden wird. Wichtige Wachstumsimpulse gingen auch von der Nachfrage institutioneller Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen aus.
Bei den Ausschlusskriterien zog Kohle an der Kernenergie vorbei und belegt nun Platz 5 der wichtigsten Ausschlusskriterien. Ausschlüsse bestimmter Anlageziele werden in 80% aller Fälle angewendet und bleiben nach wie vor die dominante Anlagestrategie. Normbasiertes Screening, also die Berücksichtigung des Verstoßes internationaler Normen sowie die sogenannte ESG-Integration in die Finanzanlayse von Unternehmen folgen jedoch knapp dahinter (jeweils 78%).
In allen drei Ländern ist der Marktanteil nachhaltiger Geldanlagen deutlich gestiegen. Allerdings ist das Niveau sehr unterschiedlich. Während nachhaltige Anlagen in der Schweiz bereits knapp ein Fünftel aller Kapitalanlagen ausmachen ist der Anteil in Deutschland deutlich geringer. Er kiegt noch unter 5%. Dazwischen liegt Österreich mit 12,5% . Mit einem weiteren dynamischen Wachstum ist zu rechnen.