Im Marktbericht zur Entwicklung nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurde erneut ein deutliches Wachstum festgestellt. Das Gesamtvolumen umfasste Ende 2015 nunmehr 326,3 Mrd. Euro was einem Wachstum von 65 Prozent entspricht (Vorjahr: +44 Prozent). Der Zuwachs betrifft sowohl Bankeinlagen und Investmentfonds als auch große Mandate institutioneller Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen. Letztere wiesen nicht nur das stärkste Wachstum auf sondern stellen mit rund 60% des Anlagevolumens inzwischen auch den Großteil aller nachhaltig ausgerichteten Geldanlagen – ein Trend, der sich schon im vergangenen Jahr abgezeichnet hatte. Offene Investmentfonds legten mit knapp 30% ebenfalls deutlich stärker als der konventionelle Markt zu. Dementsprechend stieg der nachhaltige Marktanteil auf rund 3%.
Das Wachstum wurde nicht nur über alle Anlageklassen sondern auch in allen Ländern festgestellt. Sehr unterschiedlich stellt sich in den drei Ländern dagegen nach wie vor die Verteilung der Assetklassen dar. Stieg der Aktienanteil in Deutschland deutlich an fiel er in der Schweiz um ca. 16 Prozentpunkte auf 50% und verharrte in Österreich auf unter 20%. Die Tendenz deutscher Anleger*innen, erst dann in den Aktienmarkt einzusteigen, wenn dieser praktisch schon seinen Zenit erreicht hat scheint auch im nachhaltigen Markt noch ungebrochen. Solches Verhalten wurde Anfang diesen Jahres mit deutlichen Kursverlusten bestraft. Institutionelle Anleger trieben den Markt vor allem über zwei Faktoren voran: Einerseits durch strategisches „Divestment“ also Mittelentzug aus CO2-kritischen Unternehmen, andererseits durch massive Investments in sogenannte „green bonds“ also Anleihen, die insbesondere von öffentlichen oder supranationalen Körperschaften ausgegeben werden, um unmittelbar nachhaltige Investmentziele zu verfolgen.