„Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgendjemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.“
Diese Worte die dem englischen Sozialreformer John Ruskin zugeschrieben werden, sind heute noch genauso aktuell wie vor über 100 Jahren und lassen sich ohne weiteres auch auf Finanzprodukte übertragen, wie unsere aktuelle Untersuchung zu nachhaltigen fondsgebundenen Vermögensverwaltungen zeigt.
Unter den Anbietern, die zumindest eine einigermaßen transparente und konsistente ausgewogene Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen schnitt der billigste Anbieter, der Robo-Advisor VisualVest mit GreenFolio 2 am schlechtesten ab und zwar sowohl hinsichtlich Wertentwicklung als auch Volatilität über zwei Jahre.
Auch das teuerste Angebot, die FAM Vermögensverwaltung ökologisch überzeugte nur in 2017 und konnte über zwei Jahre keine positive Performance erreichen.
Die NFS Hamburger Vermögen GmbH überzeugte mit ihrem Vermögensplan Nachhaltig Ausgewogen zumindest hinsichtlich Volatilität und positiver Gesamtentwicklung.
An unsere Benchmark – eine Mischung aus drei gemanagten nachhaltigen Mischfonds (Triodos Sustainable Mixed, Raiffeisen Nachhaltigkeit Mix und Swisscanto Sustainable Balanced) – kam allerdings kein Anbieter heran. Übrigens auch nicht das von Finanztest in seiner Dezember-Ausgabe von 2018 beworbene grüne Pantoffelportfolio aus einem ohnehin nur blassgrünen ETF (IShares Dow Jones Global Sustainabilty Screened UCITS ETF) in Kombination mit 50% Tagesgeld. Es wies eine höhere Volatilität auf als die meisten Vermögensverwaltungen und erreichte auch nur knapp ein positives Ergebnis.
„Es ist unklug zuviel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn wir zuviel bezahlen, verlieren wir etwas Geld. Wenn wir dagegen zu wenig bezahlen, verlieren wir manchmal alles, da das Produkt die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Nehmen wir das billigste Angebot an, müssen wir für das Risiko, das wir eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn wir das tun, dann haben wir auch genug Geld, um etwas Besseres zu bezahlen“, so das verbreitete Zitat weiter.
Kostenbewusst aber nicht billig zu wählen scheint uns auch im nachhaltigen Finanzsektor ein guter Rat zu sein. Der aktuelle Newsletter mit ausführlicherem Bericht ist hier zu bestellen