Im Dezember 2022, zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, wurde der nachhaltige Impactfonds Best of Green & Common Good aufgelegt. Eine Mischung aus streng nachhaltigen Aktien und Mikrofinanzfonds. Zudem unterstützt der Fonds über eine sogenannte „benefit fee“ gemeinnützige Projekte. Wir haben den Fonds unter die Lupe genommen. Bisher überzeugt er trotz des sympathischen Ansatzes leider nicht.
Kerngrüne Geldanlage
Das Fachportal Ecoreporter stellte dem von der MehrWert GmbH initiierten neuen Fonds im Sommer vergangenen Jahres ein sehr gutes Zeugnis aus. Bei dem Fonds handle es sich um eine kerngrüne Geldanlage.
Der Fonds habe zwar keinen Nachhaltigkeitsbeirat. Auch aktive Teilnahme an Aktionärs-Versammlungen und die Veröffentlichung von Abstimmungen sind einstweilen nicht vorgesehen. Jedoch fließen etwa 20% der Mittel in impact-geprüfte Mikrofinanzfonds und der Fonds sei an der Neuausgabe von Aktien beteiligt. Der Fonds kauft also nicht nur schon vorhandene Anteile am Markt, sondern sorgt direkt für eine Kapitalstärkung bei nachhaltigen Unternehmen.
Diese sind nach sehr strengen Selektionskriterien ausgewählt. Komplett ausgeschlossen sind Unternehmen, die Geld mit Kohle, Öl, Atomkraft, Rüstung, Pestiziden, Massentierhaltung und Gentechnik in der Landwirtschaft verdienen. In dem konzentrierten Portfolio von 40-50 Titeln fand Ecoreporter bislang auch keine Verstöße gegen die Anlagerichtlinien.
Die Vermögensaufstellung im Halbjahresbericht liest sich fast wie ein who is who der nachhaltigen Musterunternehmen. Allenfalls die Cashquote von ebenfalls knapp 20% bei der UniCredit Bank AG und Donner & Reuschel trübt etwas das Bild.
Schwache Wertentwicklung
Mit einer Gesamtkostenquote von 1,87% liegt der ausgewogene Mischfonds bislang eher am oberen Ende der Vergleichsgruppe. Solche Fondsgebühren werden selbst bei reinen Aktienfonds immer seltener aufgerufen. Andererseits ließe die Förderung gemeinnütziger Projekte extra Kosten noch akzeptabel erscheinen, wenn sich die Wertentwicklung halbwegs im Rahmen der Peer-Group bewegen würde.
Das ist leider nicht einmal ansatzweise der Fall (Siehe Grafik). Über ein Jahr Laufzeit hinkt der Fonds vergleichbar konsistenten Fonds 10 Prozent und mehr hinterher. Auch wenn der Fonds wegen der geo-politischen Rahmenbedingungen in einem für nachhaltige Geldanlagen eher nachteiligen Umfeld lanciert wurde: Ein dermaßen großer Abstand lässt sich auch sehr gutwilligen Investierenden kaum noch vermitteln.
Es ist dem Fonds zu wünschen, dass er in den kommenden Jahren noch die Kurve kriegt. Ansonsten müssen wir ihn wohl leider in die Kategorie „Nur gut gemeint“ ablegen.