EUROSIF veröffentlicht neue Marktstudie
Das europäische Forum für Nachhalige Investments (EUROSIF) hat eine neue Marktstudie zur Entwicklung nachhaltiger Investments in 13 europäischen Ländern veröffentlicht. Die rund 100 Seiten umfassende Studie enthält nicht nur eine differenzierte Beschreibung der Teilmärkte sondern auch Hintergrundinformationen zu den unterschiedlichen Anlagestrategien. Ein „Muss“ für alle, die in Sachen Nachhaltige Geldanlage mitreden wollen.
Jährliches Wachstum von 20%
demnach hat sich das Volumen von Kapitalanlagen die verschiedenen Nachhaltigkeitsansätzen folgen in den vergangenen zwei Jahren um ca 20% p.a. erhöht. Besonders stark war das Wachstum im Segment der sogenannten Impact Investments, also Kapitalanlagen die unmittelbar einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten. Das Volumen hat sich zwischen 2013 und 2015 auf annäherend 100 Mrd Euro verfünffacht. ZU den schnell wachsenden Segmente gehören auch Themeninvestments im Bereich erneuerbare Energie, Wasser- und Abwasserwirtschaft. Dominante Strategie bleibt mit fast 50% aller Investments die Anwendung von Ausschlusskriterien.
Absolute Zahlen irreführend – Der Trend zum Mainstream bestätigt
EUROSIF gibt das Gesamtvolumen nachhaltiger Investments mit über 20 Bio EUR (20.000.000 Mio!) an. Diese Zahl ist in sofern irreführend also sie beispielsweise auch Fonds beinhaltet, bei denen lediglich die Produktion umstrittener Waffensysteme ausgeschlossen wird – die also keiner umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie folgen. Doch auch wenn man davon ausgeht, dass lediglich 10% der Anlagen einigermaßen konsistent unter Nachhaltigkeitsaspekten gesteuert werden bestätigt sich der Trend, dass nachhaltige Investments anfangen aus einem Nischenmarkt heraus mainstreamfähig zu werden. Auch die Wahl eines klimaskeptischen Präsidenten in den USA wird daran kaum etwas ändern.
Private Investoren gewinnen europaweit an Bedeutung
Im Gegensatz zu Deutschland, wo in den letzten Jahren institutionelle Investoren einen immer größeren Anteil am Wachstum des nachhaltigen Anlagemarkts einnahmen, wächst europaweit die Bedeutung privater Investoren. Ihr Anteil stieg von knapp 5% auf über 20%. Das ist erfreulich, denn es zeigt, dass die Skepsis gegenüber „grünen“ bzw ethischen Investments in breiten Bevölkerungskreisengesunken ist.
Aktienanteil sinkt
Der Aktienanteil am Gesamtvolumen nachhaltiger Geldanlagen ist von etwa 50% in 2013 auf inzwischen etwa 30% gesunken. Das spiegelt einerseits den aktuellen Marktzyklus wieder andererseits auch das zunehmende Angebot sogenannter Green Bonds, über die sich Anleger*innen sich bei zwar – ähnlich wie bei Mikrofinanz-Fonds – überschaubaren aber recht kalkulierbarem Rückfluss beispielsweise am Aufbau nachhaltiger Energieprojekte, Energieeffizienz oder Mobilitäts-Infrastruktur beteiligen können.