Wirtschaft

Es gibt enorme Chancen für Unternehmen durch sparsame Verwendung von Resourcen und Energie Wettbewerbsvorteile zu erzielen und wachsende Umsätze durch Produkte, Technologien und Dienstleistungen zu erzielen, die benötigt werden um die Gesellschaft im Sinne ökologischer Tragfähigkeit und sozialer Verantwortung zu transformieren.

Wir sind überzeugt, dass die strategische Orientierung von Unternehmen und Investments in Richtung Nachhaltigkeit alternativlos ist und dass solchen Unternehmen, die sich strategisch nachhaltig positionieren und nicht nur „Greenwashing" betreiben im 21. Jahrhundert eine Blütezeit bevorsteht.

Unternehmen müssen und werden ihre Geschäftsmodelle anpassen, um Wettbewerbsvorteile innerhalb ökologischer Grenzen und gesellschaftlicher Anliegen zu erzielen. Das setzt voraus, dass sie sich proaktiv mit den Realitäten auseinandersetzen, die dem „business as usual" zunehmend Grenzen setzen.

Positive Geschäftsmodelle orientieren sich stärker an gesellschaftlich sinnvollen Dienstleistungen, nachwachsenden Rohstoffen und Wiederverwertung als an möglichst hohem Materialumsatz. Nachhaltige Geschäftsmodelle beinhalten auch systematische und transparente Berichterstattung zu konkreten Nachhaltigkeitszielen, zu den Schritten, die unternommen werden, um diese Ziele zu erreichen und zu den Erfolgen die erreicht oder nicht erreicht wurden.

Was bedeutet das in Bezug auf die Finanzanalyse? Um den Unterschied zwischen grüner Rhetorik und realem Handeln herauszufinden müssen sich Analysten die Umsätze des Unternehmens anzuschauen. Nur wenn Unternehmen einen wachsenden Anteil des Umsatzes aus ökologisch überlegenen Produktlinien, erneuerbaren Energien, innovativen Dienstleistungs-Strategien und effizienter Nutzung von Resourcen gewinnen und dabei eine nachhaltige Unternehmenskulturentwickeln werden sie auf Dauer Bestand haben. Das sind in den Grenzen des Wachstums sinnvolle Wachstumsfelder.

Letztlich basieren Finanzanalysen auf Destillaten gebündelter Unternehmensentscheidungen, die im Kontext komplexen menschlichen Verhaltens getroffen werden. Entgegen der klassischen ökonomischen Theorie und bestätigt durch neuere Forschungen zum wirtschaftlichen Verhalten ist dieses durchaus nicht immer rational und auch nicht nur durch einen einzigen Faktor bestimmt.

Wir als Menschen sind komplex, Unternehmen sind komplex und auch finanzieller Erfolg ist komplex. Deshalb müssen bei der Bewertung von Unternehmen alle Faktoren berücksichtigt werden, welche den wirtschaftlichen Erfolg bestimmen. Nicht nur technische Bilanzkennzahlen sondern auch Aspekte einer nachhaltigen Unternehmenskultur spielen dabei eine Rolle. Der wertschätzende Umgang miteinander, die Förderung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen und faire Vergütungsmodelle sind in positiver Hinsicht zu nennen. Korruption, Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Bilanzmanipulationen haben in einer nachhaltigen Unternehmenskultur dagegen keinen Platz.

Insbesondere langfristig orientierte Investorinnen und Investoren müssen mehr Zeit für das Verständnis und die komplexe Analyse von Unternehmen aufwenden, bevor sie in solche Unternehmen investieren. Die Fixierung auf "bequeme Investments" ist ein Irrweg.