Ökologische Tragfähigkeit
Der wichtigste Grundsatz, der bei jeder Art von Finanzplanung zu berücksichtigen ist, besteht darin, dass es Grenzen ökologischer Tragfähigkeit gibt. Das gilt nicht nur für die Nutzung von Ressourcen, sondern auch für die Belastung mit Schadstoffen.
Die Unvermeidlichkeit ökologischer Grenzen ist zunächst keine ethische Kategorie. Es geht nicht darum, ob Unternehmen „etwas für den Umweltschutz übrig haben", sondern, ob sie diese als Grundlage ihrer eigenen wirtschaftlichen Existenz anerkennen. Mit den ökologischen Grenzen umzugehen ist die wichtigste unternehmerische Herausforderung des 21. Jahrhunderts.
„Greenwashing" hat keinen Platz in einem Unternehmen, das seine eigene Existenz auf Dauer sichern will. Es ist völlig irrelevant, ob ein Unternehmen als umweltfreundlich wahrgenommen werden möchte oder ob es sich ökologischer Nachhaltigkeit „verpflichtet fühlt". Das einzige was zählt ist, dass ein Unternehmen die Herausforderung und auch die Chance versteht, die mit ökologischen Grenzen verbunden sind und entsprechend handelt.
Das Gleiche gilt für diejenigen, die sich über Anlagemöglichkeiten Gedanken machen, denn letztlich basiert jeder Ertrag, der durch Anlageprodukte zu erzielen ist direkt oder indirekt auf der Tätigkeit von Unternehmen.
Zu den größten ökologischen Risiken gehört die Destabilisierung des Klimas. Die Kosten, die damit verbunden sind zählen auch zu den größten Risiken für Investitionen. Investments sollten sich deshalb u.a. auf solche Unternehmen konzentrieren, welche direkt oder indirekt an der Verminderungen von Treibhausgas-Emissionen mitwirken.
Das gilt sinngemäß natürlich auch für die Vermeidung von Umweltschäden in anderen Bereichen. Nachhaltige Geldanlagen sind mittel- bis langfristig erfolgreicher, als Investments, die allein auf bestimmte Regionen oder gar allgemeines Wachstum setzen.
Während sich die Finanzkrise entfaltete und selbst riesige Finanzinstitute zusammenbrachen begannen Zentralbanken damit „Geld zu drucken" um die Wirtschaft "wieder in Fahrt zu bringen".
Die Ausgabe von „billigem Geld" ist jedoch keine Lösung. Und: Es gibt keine Ersatz-Ökosysteme von denen wir uns weitere ökologische Kapazitäten leihen können. Es gibt keine Zentralbank für ökologisches Kapital! Die Verantwortung für ein Umsteuern und die Chance nachhaltiger Erträge liegt bei uns allen!