Die bislang auf Mikrokredite spezialisierte Kapitalanlagegesellschaft Invest in Visions hat einen ELTIF aufgelegt, der in saubere Energie- und Speichersysteme in der Subsahara-Region investiert. Er ist hinsichtlich Handelbarkeit mit einem offenen Immobilienfonds vergleichbar. Der Strom für die Welt wird hauptsächlich über Kreditvergabe an entsprechende Projektgesellschaften finanziert. Der Fonds trägt zur Versorgung von Gebieten bei, die nicht von staatlichen Stromnetzen erreicht werden.
Technische Eckdaten
Konkret vergibt der IIV Solar Electrification Debt ELTIF Darlehen an Unternehmen und Projekte, die auf den Betrieb und Vertrieb dezentraler Photovoltaikanlagen spezialisiert sind. Die Zielrendite nach Abzug der Kosten wird mit 7 bis 8 Prozent in US-Dollar, laufende Kosten mit rund 2% p.a. angegeben.
Auch wenn man dies auch als Anleihe-Fonds betrachten kann, korreliert der Fonds voraussichtlich nur wenig mit klassischen Schwellenländer-Anleihefonds. Mit der Einstufung in die Risikoklasse 2 kommt er auch für eher defensive Anlegerinnen in Frage.
Zu berücksichtigen ist jedoch die empfohlene 10-jährige Haltedauer und die Rückgabefrist von 12-15 Monaten, was in Verbindung mit der Mindesthaltedauer von zwei Jahren einer Kapitalbindung von mindestens 36-39 Monaten entspricht. Für institutionelle Investoren steht neben einer Euro- auch eine USD-Tranche zur Verfügung
Nachhaltigkeitsaspekte
Der Fonds adressiert einen erheblichen Bedarf: Über 80 Prozent der weltweit 685 Millionen Menschen, die keinen Zugang zu sauberer Energie haben, leben südlich der Sahara. Rund 567 Millionen Menschen in dieser Region sind nicht an öffentliche Stromnetze angeschlossen. Hinzu kommen zahlreiche Haushalte und Unternehmen, die daran zwar formal teilhaben, aber unter deren chronischen Unzuverlässigkeit leiden.
Trotz des hohen Potenzials für Solarenergie in dieser Region beträgt die installierte PV-Nennleistung lediglich ein Prozent der globalen Kapazität. Stattdessen versorgen Millionen von Dieselgeneratoren die Menschen mit Strom – eine teure Alternative, die zudem laufende Importabhängigkeit bedingt. Insbesondere kleine Unternehmen könnten durch den Umstieg auf dezentrale Solaranlagen ihre Stromkosten um bis zu 40 Prozent senken.
Auch wenn der Beitrag zur Umweltentlastung schwer zu beziffern ist, wird auf jeden Fall das Nachhaltigkeitsziel einer Versorgung mit bezahlbarer und sauberer Energie wirksam adressiert. Damit handelt es sich um einen Impactfonds im engeren Sinne.
Invest in Visions wird vom Africa Enterprise Challenge Fund (AECF) beraten. Der AECF ist ein Entwicklungsfinanzierer mit Hauptsitz in Kenia. Er ist in 26 Ländern der Subsahara-Region aktiv und hat bereits mehr als 450 Millionen USD Kreditvolumen bereitgestellt.