Egal ob Berufsunfähigkeitsabsicherung oder Hinterbliebenenversorgung: Es gibt eine einfache Möglichkeit, Risikoprämien für diese wichtigen Anliegen zu senken. In diesem Jahr ist das Potenzial für Einsparungen besonders groß. Wir erklären warum das so ist und zeigen, wie Versicherte Risikoprämien dauerhaft reduzieren können.
Rückdatieren und Beiträge sparen
Versicherungen kalkulieren je nach Altersgruppe mit unterschiedlichem Risiko. Je älter die Versicherten werden, desto höher wird das Risiko von Krankheit, Berufsunfähigkeit oder Eintritt des Todesfalles eingeschätzt.
Insbesondere bei der Einkommensabsicherung steigen die Prämien mit zunehmendem Alter erheblich. Deshalb macht es in der Regel auch keinen Sinn, die Versicherung eines Risikos aufzuschieben. Was man an Prämienzahlungen einspart, muss man in Form höherer Prämien wieder drauflegen. Im Endeffekt zahlt man in Summe sogar mehr, wenn man später in die Versicherung einsteigt.
Eine Rückdatierung des Versicherungsbeginns macht sich diesen Zusammenhang in umgekehrter Richtung zu nutze: Durch die Rückdatierung des Vertragsbeginns machen sich Versicherte versicherungstechnisch „ein Jahr jünger“. Es fallen zwar ein oder mehrere zusätzliche Monatsbeiträge an, dafür reduziert sich die Risikoprämie um einige Prozent und das dauerhaft für die gesamte Laufzeit.
Über diesen „Trick“ lassen sich über die Gesamtlaufzeit mehrere Hunderte oder sogar ein paar Tausend Euro Prämie einsparen.
Warum ist der Effekt in diesem Jahr besonders groß?
In diesem Jahr kommt noch ein Sondereffekt hinzu: Durch die Erhöhung des Rechnungszinses reduzieren sich die Prämien nämlich zusätzlich. Und das kann auch bei Rückdatierung des Versicherungsbeginns genutzt werden, weil der Vertragsbeginn zwar zurückverlegt wird, die Antragstellung aber in diesem Jahr erfolgt. Versicherte profitieren also von einem doppelten Prämienspareffekt. Eine Prämienreduzierung um zehn Prozent ist dabei durchaus realistisch.
Rechenbeispiele
Ein 37-jähriger Programmierer kommt für die Absicherung einer Berufsunfähigkeitsrente von 2.000 Euro über 30 Jahre Laufzeit auf eine monatliche Prämie von etwa 50 Euro. Bei der der Rückdatierung summiert sich die eingesparte Prämiensumme über die Laufzeit auf 1.800 Euro. Dem stehen drei zusätzliche Prämienzahlungen von 45 Euro gegenüber.
Ein 30-jähriger Schreiner mit höherem BU-Risiko zahlt beispielsweise für die Absicherung einer BU-Rente von 1.000 Euro bereits 90 Euro. Über 37 Jahre Laufzeit summiert sich die Ersparnis bei Rückdatierung auf über 3.400 Euro.
Bei Risikolebensversicherungen sind die Prämien geringer und dementsprechend auch die Einsparpotenziale. Ein paar Hundert Euro sind aber auch hier möglich:
Eine Büroangestellte im Alter von 40 Jahren, die über 20 Jahre ihre Kinder mit einer Lebensversicherung über 250.000 Euro absichern will, zahlt bei Europa knapp 20 Euro Prämie. Durch die Rückdatierung auf 2024 spart sie insgesamt etwa 400 Euro
Wo liegt der Haken?
Die Möglichkeit zu einer Rückdatierung wird nur von wenigen Gesellschaften angeboten und wenn, dann auch nur in einem eng begrenzten Zeitrahmen. Konkret werden Anträge mit Beginn auf den 1. Dezember des Vorjahres in der Regel nur bis zum 31. März des Folgejahres akzeptiert. Wer sich das Angebot zu Nutze machen will, muss sich jetzt also beeilen.
Mit der Continentalen und der Europa stehen immerhin zwei leistungsstarke BU- bzw Risiko-Lebensversicherer zur Verfügung, die eine solche Rückdatierung regelmäßig anbieten. Beide Gesellschaften zeichnen sich durch langjährig stabile und wettbewerbsfähige Prämien aus. Sie wurden von vielen anerkannten Ratingagenturen im Risikobereich mit Höchstbewertungen ausgezeichnet, u.a. von Franke & Bornberg, map-Report, ascore und m&m Rating. Wir haben sie deshalb für die Modellberechnungen herangezogen.
Das ist zu beachten
Die Risikoprüfung kann natürlich in solchen Fällen nicht entfallen und betrifft dann den Zeitraum bis zur Antragstellung. Für die Risikoprüfung ist also der aktuelle Gesundheitszustand ausschlaggebend, nicht der Gesundheitszustand zum technischen Beginn der Versicherung im letzten Jahr.
In anderen Worten: Die Rückdatierung ist kein Weg, um sich rückwärts von einer neu aufgetretenen Gesundheitsbelastung zu befreien. Grundsätzlich gibt es bei rückdatierten Tarifen auch keine vereinfachte Gesundheitsprüfung.
Abwicklung
Die Aufnahme eines Antrags erfolgt genauso, wie sonst auch. Auch die Versicherungsbedingungen ändern sich gegenüber normalen Anträgen nicht. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Versicherungsbeginn auf den 01.12.2024 zurückdatiert wird. Die entsprechenden zusätzlichen Prämien werden zusammen mit der Erstprämie eingezogen.