Nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen kann manchmal sinnvoller sein als ihr bloßer Schutz. Das zeigt sich besonders deutlich bei der Waldbewirtschaftung. Nachhaltig Wirtschaften heißt: sich natürliches Wachstum und natürliche Regenerationsfähigkeit der Natur zu Nutze machen. Schutz und Nutzung sollten dabei nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Schutz wo nötig…
Selbstverständlich ist es wichtig und sinnvoll Natur zu schützen. Nicht nur weil sie einen unersetzlichen Erlebnis- und Erholungswert besitzt, der uns immer wieder neu berührt. Schutz ist insbesondere da sinnvoll, wo durch Raubbau und Zerstörungen Arten und ganze Ökosysteme bedroht sind. Der Schutz von natürlichen Wäldern durch Ausweis als Naturschutzgebiete sowohl in tropischen Regenwäldern als auch borealen Klimazonen, trägt dazu bei, Ökosysteme zu schützen und wiederherzustellen.
Darüberhinaus kann durch Ausweisung neuer Schutzgebiete eine ökologisch sinnvolle Verbindung zwischen verinselten Biotopen geschaffen werden. Das trägt insbesondere zur genetischen Vielfalt in Tierpopulationen bei.
Nutzung wo sinnvoll…
In vielen Fällen kann eine behutsame Nutzung jedoch ökologisch sinnvoller sein als ein reiner Schutz. So verbessert eine nachhaltige Waldbewirtschaftung die Fähigkeit der Bäume, Kohlenstoff zu binden und gewährleistet gleichzeitig eine konstante und einträgliche Bereitstellung von Holz als Rohstoff.
Bei geänderten Klimabedingungen geraten nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen manche Waldgebiet unter derartigen Stress, dass sie sogar eine negative CO2-Bilanz aufweisen. Hier macht eine behutsame Verjüngung und Diversifizierung mit trockenheitresistenten Baumarten Sinn. Das gilt besonders für bislang teilweise noch geschützte Monokultur-Wälder.
Nicht gegeneinander ausspielen
Doch auch Plantagen können eine sinnvolle Landnutzung sein. Die Anlage beispielsweise von Kiri- oder Sandelholzplantagen mindert den Nutzungsdruck auf natürliche Wälder und trägt dadurch zu deren Schutz bei. Nicht zuletzt liefern sie Rohstoffe, welche fossile oder energieintensive Produkte wie Kunststoff, Beton und Aluminium ersetzen können.
Schutz und Nutzung ergänzen sich. Sie sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden.