Für viele Investoren, die an Nachhaltigkeit interessiert sind hat Gold als Anlageklasse immer noch einen anrüchigen Charakter. Zu Unrecht. Das Edelmetall ist nicht nur ein unersetzlicher Risikopuffer im Portfolio. Gold ist nachhaltiger als die meisten denken.
In Krisen- und Konfliktzeiten ist Gold eine beliebte Anlage zur Absicherung finanzieller Risiken. Es ist leicht transportierbar und wird quasi überall als Zahlungsmittel anerkannt. Es schützt vor
Inflation und sicherer als derivative Anlageinstrumente puffert es auch Einbrüche am Aktienmarkt.
Hohe Recyclingquote
Nachhaltig orientierte Anlegerinnen verbinden mit dem Edelmetall allerdings oft Bilder von vergifteten Flüssen und ausbeuterischer Kinderarbeit. Zu Unrecht, denn in Deutschland stammt das meiste eingesetzte Gold bereits aus dem Recycling. Je höher der Goldpreis, desto mehr lohnt sich das Recycling. Steigende Nachfrage trägt also zu einer nachhaltigen Nutzung bei.
Noch viel wichtiger aber ist: Gold wird im Gegensatz zu vielen anderen Ressourcen zwar ge- aber nicht verbraucht. Es reagiert chemisch nicht mit Luft oder ihren Komponenten wie Sauerstoff, Kohlendioxid und anderen Gasen. Darum wird praktisch das gesamte jemals geförderte Gold nach wie vor verwendet. Anders als Banknoten muss der „Wertspeicher“ nicht immer wieder aufgestockt werden. Im Gegensatz zu Kryptowährungen ist es nicht mit laufend hohem Energieverbrauch verbunden.
Gute CO2-Bilanz
Wer CO2-Bilanzen besonderes Augenmerk schenkt wird feststellen, dass Gold ein ausgesprochen emissionsarmes Investment ist.
Nur beim Abbau in Minen und der Extraktion ist die Umweltbelastung hoch. )8% des Goldes ist aber Bestandsgold. Bei Transport und Weiterverarbeitung von Gold zu Schmuck oder industrieller Nutzung von Gold wird nur wenig CO2 emittiert. Hinzu kommt, dass die Recyclingquote bei Schmuck nahezu 100% beträgt. Beim Goldrecycling fallen 90 Prozent weniger CO2-Emissionen an als bei der Goldförderung. Der Besitz von physischem Gold verursacht gar keine Emissionen.

Eine Studie des World Gold Council kommt zum Ergebnis, dass sich mit der Beimischung von Gold der CO2-Fußabdruck des Portfolios deutlich reduzieren lässt. Ein Goldanteil von 20 Prozent reduziert die
Emissionen um 17 Prozent, so die Berechnungen. Das sind gute Nachrichten für klimasensible Investoren und Investorinnen.