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Der DeepSeek-Schock

6. Februar 2025

Anfang Januar war das Unternehmen nur wenigen Insidern bekannt. Innerhalb weniger Tage setzte der Erfolg seiner KI-App die US-amerikanische IT-Branche unter Druck. Der Chip-Hersteller Nvidia verlor innerhalb eines Tages fast 600 Mrd an Börsenwert und erholte sich davon bis heute nicht. Wir untersuchen, welche Implikationen der DeepSeek-Schock für Anlegerinnen und Anleger hat.

Anamnese eines Börsenschocks

Noch nie hat ein Unternehmen innerhalb eines Tages so viel an Wert eingebüßt. Dass der Schock nur kurze Zeit nach schärferen Ausfuhrbeschränkungen von Hochleistungs-Chips nach China und der Ankündigung einer KI-Investitionsoffensive namens StarGate kam zeigt vor allem eines: protektionistische Politik und staatlich gepamperte Investitionsprogramme sind kein Garant für wirtschaftlichen Erfolg.

Das vor gut einem Jahr gegründete Start-Up konnte es mit seinem Chatbot auf weniger leistungsstarken Chips mit dem Marktführer Chat-GPT von Open AI aufnehmen. Nicht nur das: DeepSeek stellte die Programmierung als Open-Source Software kostenlos zur Verfügung. Innerhalb weniger Tage wurde das Programm zur meist heruntergeladenen App im Applestore. Das bedroht nicht nur das Geschäftsmodell proprietärer, also kostenpflichtiger KI-Programme. Es verschafft DeepSeek auch Zugang zu mehr Nutzerinnen und damit besseren Trainingsdaten. Italien sperrte daraufhin kurzerhand den Zugang zur App.

Beruhigungsstrategien

US-KI-Experten behaupten zwar, es bestehe kein Grund zur Beunruhigung: Man müsse sich nur vorstellen, was möglich sei, wenn man diesen Open-Source-Ansatz mit noch leistungsstärkerer Hardware verbinde. Die Nachfrage werde insgesamt kaum nachlassen.

Eine wachsende Nachfrage ist aber nicht gleichzusetzen mit steigenden Gewinnen. Viele dürften sich daran erinnern, dass die Nachfrage beispielsweise nach Solarzellen boomte, während gleichzeitig immer mehr Produzenten aufgeben mussten und die Kurse kollabierten. An der Börse zählt nicht vorrangig die Leistungsfähigkeit eines Produktes, sondern der effiziente Einsatz von Geld über hohe Gewinnmargen.

Investoren zeigten sich jedenfalls deutlich verstört und zogen in großem Umfang Kapital aus den vermeintlichen Gewinnern des KI-Booms ab. Dazu gehörten neben Chip-Herstellern auch Energieversorger, von denen man annahm, dass sie vom KI-Boom profitieren.

Implikationen für Anlegerinnen und Anleger

Man kann daran zweifeln, ob das chinesische Start-Up tatsächlich – wie behauptet – mit nur fünf Mio Dollar Trainingskosten auskam. Ein gewisses Quantum an Propaganda wird hier wohl eine Rolle spielen. Auch wird man sich von DeepSeek hinsichtlich brisanter Themen aus China genauso wenig gehaltvolle Information erhoffen können, wie man aus Wikipedia Objektives über westliche Geopolitik erwarten darf. Der entscheidende Punkt ist jedoch, dass ein junges chinesisches Unternehmen mit einem Open-Source-Programm erfolgreich die milliardenschwere US-amerikanische IT-Branche herausgefordert hat mit weitreichenden Implikationen für Kapitalanlegerinnen.

In beständigem Glauben an die never ending Success-Story US-amerikanischer IT-Dominanz griffen zwar nicht wenige Anlegerinnen nach den drastischen Korrekturen sofort beherzt zu, um erneut die nun vermeintlich günstigen Techaktien zu erwerben. Das trieb auch den Kurs von Nvidia am nächsten Tag wieder nach oben. Der weitere Verlauf signalisiert jedoch anhaltende Unsicherheit. Kurzen Aufwärtsphasen folgten bislang weitere Kursverluste. Langsam dämmert es einigen, dass sich hier eine größere Zeitenwende anbahnen könnte und zwar nicht nur für Tech-Werte.

MSCI-World-ETF’s unter Druck

Weiterdenkende Analysten erkannten schnell, dass hier nicht nur eine Branche aufgemischt wird, sondern möglicherweise unsere herkömmliche Sicht auf das Anlageuniversum. So stellt Sebastian Schug Ende Januar in der Wirtschaftswoche die berechtigte Frage: „Ist es Zeit für eine Alternative zum MSCI-World-ETF?“

Anlegerinnen wird ja immer wieder eingeredet, dass ihr Heil in der Nachbildung eines Börsenindex liegt, der zwischen 70 und 75% aus US-Aktien besteht und inzwischen zu fast einem Viertel aus nur sieben großen IT-Unternehmen. Deren Aktienbewertungen hatten Dank des KI-Hypes und politischer „Anreize“ wie Steuersenkungen, sowie direkter oder indirekter Subventionen in den vergangenen Jahren erheblich zugelegt.

Die optimistischen Gewinnerwartungen stehen nun – vorsichtig ausgedrückt – auf dem Prüfstand. Das gilt eben auch für den Index, in dem die entsprechenden Unternehmen dominieren. Zwar darf man unterstellen, dass Black Rock & Co und die mit ihnen eng verbundene US-Administration alles in ihrer Macht stehende tun werden, um den Markt zu stabilisieren. Gleichwohl empfehlen selbst Groß-Banken wie Goldman Sachs eine breitere Diversifizierung.

Brutzeit für schwarze Schwäne

In diesem Zusammenhang wollen wir noch einmal daran erinnern, dass die extreme Konzentration passiver Anlagevehikel bei einigen wenigen großen und nur beschränkt regulierten „Schattenbanken“ ein grundsätzliches Risiko für die Finanzmärkte darstellt.

Die wachsende Dominanz der ETF’s macht die Märkte auch immer „ineffizienter“, weil sie eben nicht der Innovationsfähigkeit von Unternehmen folgen, sondern vor allem der systemisch bedingten Kapitalkonzentration.

Solche Ineffizienzen materialisieren sich beim Auftauchen kleiner, leistungsfähiger Unternehmen in drastischen Kursverlusten. Solche sogenannten „schwarzen Schwäne“ dürften sich häufen, je mehr passives Kapital in überbewerteten Unternehmen konzentriert ist. Bildlich gesprochen: Der DeepSeek-Schock markiert die Brutzeit für schwarze Schwäne.

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